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Abbildung: Das Foto zeigt vor schwarzem Hintergrund eine Kürbis-Spinne, lateinisch Araniella cucurbitina, beim Einspinnen eines Opfers. Der runde Hinterleib der Spinne ist leuchtend hellgrün, während der Rest des Körpers braun ist.

Dauergrünlandflächen besitzen eine hohe Räuberdiversität und verschiedene Spinnenarten fungieren als Top-Prädatoren in diesen Habitaten. Bewirtschaftungsverfahren wie Beweidung, Mahd und Düngung können sowohl den Artenreichtum als auch die taxonomische Zusammensetzung der Spinnenfauna auf Grünlandflächen beeinflussen. Die Auswirkung verschiedener Nutzungsformen und Nutzungsintensitäten auf taxonomische Eigenschaften ist bereits gut erforscht. Über die Auswirkung von Landnutzungsintensität und Habitat-Diversität auf funktionelle Eigenschaften, wie beispielsweise die Interaktion von Spinnen mit Beute ist jedoch sehr wenig bekannt.

Das SPIDERFUN Projekt wird diese Lücke schließen und zum ersten Mal gezielt die Rolle von Landnutzungseffekten und Habitat-Diversität auf funktionelle Eigenschaften der Spinnen-Gemeinschaften, die Zusammensetzung des Beutespektrums und die Verfügbarkeit von Beute und Abundanz von Fressfeinden der Spinnen untersuchen. SPIDERFUN wird zeigen, welchen Einfluss die Größen Landnutzung und Habitat-Diversität auf die taxonomische Zusammensetzung und funktionellen Eigenschaften („Traits“) der Spinnen-Gemeinschaft haben. Zudem wird untersucht wie sich diese Größen auf die Häufigkeit von einzelnen Spinnenarten und die Zusammensetzung ihrer Nahrung auswirken.


Das übergreifende Ziel ist dabei die funktionelle Rolle von Spinnen in Nahrungsnetzen auf Grünlandflächen besser zu verstehen. SPIDERFUN kombiniert zu diesem Zweck die Expertise von drei Arachnologen (H. Krehenwinkel: Evolutive und Ökologische Genomik; D. Harms: Taxonomie und Biodiversität, K. Birkhofer: Ökologie und Trait-Analysen) und untersucht diese Interaktionen in Grünlandflächen, die sich sowohl in Bewirtschaftung als auch in den vorhandenen Umwelteigenschaften deutlich voneinander unterscheiden.


Um diese Ziele zu erreichen werden neue Sequenzierungsmethoden und innovative Protokolle (multiplex PCR, Illumina MiSeq Sequenzierung) sowie Trait-Analysen (morphologisch, literatur-basiert) in Verbindung mit bereits vorhandenen Spinnensammlungen aus 150 Grünlandflächen der Biodiversitäts-Exploratorien verwendet. Zu diesem Zweck werden bereits vorhandene Daten und Datenbanken für andere räuberische Arthropoden (Laufkäfer, Carabidae) und potentielle Beutegruppen verwendet um Wechselwirkungen zwischen Spinnen und anderen Arthropoden in Abhängigkeit von den hier untersuchten Umwelteigenschaften und Landnutzungsintensitäten zu erkennen.

Auf diese Weise schafft das SPIDERFUN Projekt die Grundlage für angewandte Verfahren der naturschutzbasierten Schädlingskontrolle in Dauergrünländern.


Doc
Melcher A., Weber S., Birkhofer K., Harms D., Krehenwinkel H. (2024): To pool or not to pool - Pooled metabarcoding does not affect estimates of prey diversity in spider gut content analysis. Ecological Entomology 49 (6), 768-778. doi: 10.1111/een.13382
Mehr Informationen:  doi.org
Doc
Birkhofer K., Djoudi E. A., Schnerch B., Michalko R. (2022): Climatic conditions and functional traits affect spider diets in agricultural and non-agricultural habitats worldwide. Ecography 2022 (3), e06090. doi:10.1111/ecog.06090
Mehr Informationen:  doi.org

Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen

Prof. Dr. Klaus Birkhofer
Projektleiter
Prof. Dr. Klaus Birkhofer
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Dr. Danilo Harms
Projektleiter
Dr. Danilo Harms
Universität Hamburg
Prof. Dr. Henrik Krehenwinkel
Projektleiter
Prof. Dr. Henrik Krehenwinkel
Universität Trier
Anja Melcher
Mitarbeiterin
Anja Melcher
Universität Trier
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