Wissenschaft trifft Praxis auf dem „5. Albsymposion“ Hybridtagung fördert Austausch und Vernetzung im Biosphärengebiet Schwäbische Alb
240 Forschende sowie Akteurinnen und Akteure aus der Praxis kamen virtuell und vor Ort im Biosphärengebiet Schwäbische Alb zusammen, um sich über Grundlagen, Entwicklungen und nachhaltige Lösungsansätze zum Schutz der Artenvielfalt auszutauschen.
Aktuelle Erkenntnisse zum Rückgang der Artenvielfalt verdeutlichen einen akuten Handlungsbedarf und fordern einen interdisziplinären Austausch zwischen Wissenschaftler:innen, regionalen Entscheidungsträger:innen und weiteren Akteur:innen. Diesen Austausch förderten die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsplattform „Biodiversitäts-Exploratorien“, im Speziellen das Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik der Universität Ulm und die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, mit dem „5. Albsymposion“. Die am 19. und 20. November ausgerichtete Hybridtagung zum Thema „Biodiversität in der Kulturlandschaft – Grundlagen, Entwicklungen und nachhaltige Lösungsansätze zum Schutz der Artenvielfalt“ begeisterte die Online-Teilnehmer*innen sowie die Teilnehmer*innen vor Ort in Münsingen gleichermaßen. „Wir glauben, die meisten Teilnehmenden haben einen Motivationsschub erhalten, noch aktiver zu werden für den Erhalt der Artenvielfalt“, resümierten die Organisatoren der Tagung. Markus Fischer von der Universität Bern formulierte treffend: „Auch wenn viel von Land, Bund und EU bestimmt wird – jede Person hat einen privaten oder beruflichen Gestaltungsspielraum für das eigene Naturschutz-Engagement. Diesen eigenen Spielraum gilt es zu nutzen“.
Mit Vorträgen, Posterpräsentationen und einer Podiumsdiskussion wurden Grundlagen, aktuelle Entwicklungen sowie nachhaltige Lösungsansätze, die die Biodiversität fördern und gleichzeitig aus wirtschaftlicher und sozialer Sicht attraktiv sind, vorgestellt und diskutiert. Es wurden Einblicke in laufende Biodiversitäts- und Ökosystemforschung im Biosphärengebiet gegeben sowie Handlungsansätze im Biosphärengebiet angesprochen. Das Spektrum reichte von Erkenntnissen der Biodiversitätsforschung, zahlreichen Projektbeispielen bis hin zu psychologischen Faktoren, die letztlich Verhaltensänderungen für mehr Naturschutz-Engagement fördern. Eingeladen waren hochkarätige Referenten, denen es gut gelungen ist, wissenschaftliche Erkenntnisse allgemein verständlich vorzutragen. Anwesend waren Hochschulvertreter:innen, regionale Entscheidungsträger:innen und Praktiker:innen aus den Bereichen Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft sowie Verbandsvertreter. Die Tagung förderte nicht nur den Austausch zwischen Forschung und Praxis, sondern bot Gelegenheit neue Partnerschaften und Kooperationen anzustoßen. Außerdem wurden neue Impulse für die nachhaltige Nutzung und Pflege der Kulturlandschaft gegeben. Dies wurde von den Teilnehmenden sehr gut aufgenommen.
Mit der Hybridvariante betraten die Organisatoren Neuland. Der große Mehrwert der Hybridvariante ist nicht nur die Förderung des Austausches unter Corona Bedingungen, sondern, dass auch viel mehr Teilnehmer:innen aus ganz Deutschland erreicht werden konnten, als bei einer reinen Präsenzveranstaltung. Vor Ort war die Personenzahl COVID-19 bedingt limitiert und es galten strenge Hygienevorgaben. Mit der Veranstaltung wurde die erfolgreiche Reihe der Albsymposien, dem wissenschaftlichen Tagungsformat im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, fortgesetzt.
Exploratorium Schwäbische Alb