Integration der Bodenbiodiversität in Ökosystemleistungen
Das Projekt SOB4Es steht für "Integration der Bodenbiodiversität in Ökosystemleistungen: Prüfung der Kosteneffizienz von Indikatoren für die biologische Vielfalt des Bodens und der Bereitstellung von Ökosystemleistungen auf der Grundlage der biologischen Vielfalt des Bodens, um bessere Lösungen für die Landbewirtschaftung zu entwickeln, die die EU-Bodenstrategie wirksam umsetzen."
Ziel der Kooperation:
Ziel von SOB4ES ist es, die biologische Vielfalt des Bodens (SOil Biodiversity, SOB) und ihren Beitrag zu den Ökosystemleistungen (Ecosystem Services, ES) für die Gesellschaft sichtbar und quantifizierbar zu machen und in EU-Verordnungen und politische Instrumente zu integrieren. Zur Bewältigung dieser zentralen Herausforderung ist es erforderlich, den SOB-Status verschiedener Landnutzungen (Land Use, LU) in den wichtigsten pedoklimatischen Regionen Europas zu ermitteln, um zuverlässige Verbindungen zwischen SOB und ES herzustellen und zu prüfen, welche zuverlässigen SOB-Indikatoren zur kosteneffizienten Bewertung des Zustands von Ökosystemen verwendet werden können. Ein Ziel ist es, Vergleiche der Landnutzungsintensität (LUI) in ganz Europa im Hinblick auf die Zusammensetzung und Struktur von SOB, Ökosystemfunktionen und -dienstleistungen sowie finanzielle und sozioökonomische Folgen zu ermöglichen. Die Ergebnisse und Erkenntnisse von SOB4ES tragen zur Mission “A Soil Deal for Europe” bei, insbesondere zu deren spezifischem Ziel “Verbesserung der Bodenstruktur zur Verbesserung der Lebensraumqualität für Bodenlebewesen und Nutzpflanzen” durch die Entwicklung von SOB-freundlichen Bewirtschaftungsmethoden. Die Projektergebnisse werden auch dazu beitragen, gezieltere (politische) Anreize zu schaffen, die den SOB-Schutz auf EU-Ebene gesetzlich verankern, um sicherzustellen, dass alle Böden in der EU bis 2050 in einem guten biologischen Zustand sind.
Das gemeinsame Ziel von SOB4ES und den DFG Exploratorien ist es, die biologische Vielfalt des Bodens und ihren Beitrag zu wichtigen Ökosystemleistungen für die Gesellschaft sichtbar und quantifizierbar zu machen und hieraus gesellschaftliche und politische Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Dazu sollen Daten zu folgenden Parametern erfasst werden:
- Erfassung der Bodenmakrofauna durch Handauslese vor Ort
- Erfassung der Bodenmesofauna durch Hitzeextraktion im Labor
- Erfassung der Bodenmikrofauna durch Nassextraktion im Labor
- Erfassung der bakteriellen und pilzlichen Diversität durch Amplikonsequenzierung
- Erfassung der mikrobiellen Biomasse
- Abiotische Bodenparameter (Corg-, Norg-Gehalt, pH)
- Beprobung von je 3 intensiv bewirtschafteten Grünlandflächen
- Beprobung von je 3 extensiv bewirtschafteten Grünlandflächen
- und wenn vorhanden (optional), Beprobung von je 3 Standorten auf sehr extensiv bewirtschafteten Magerrasen
- Beprobung von je 3 ehemaligen Fichtenplots (Borkenkäferbefall)
- Beprobung von je 3 bewirtschafteten Waldplots
- Beprobung von je 3 extensiv bewirtschafteten Waldplots
Die Probenahme erfolgt außerhalb der eigentlichen Plotflächen wie folgt:
- Je ein Bodenausstich für die Regenwurmextraktion per Handauslese vor Ort (ca. 20 cm Durchmesser, Löcher werden wieder verfüllt)
- Je 4 Bodenausstiche für Boden-Mesofauna (5 cm Durchmesser)
- Je 2 Bodenausstiche für Nematoden (2 cm Durchmesser)
- Ca. 1 kg Boden FG für mikrobielle und bodenchemische Analysen