Glossar
In unserem Glossar finden Sie ausführliche Definitionen zu den wichtigsten Fachbegriffen.
Altersklassenwald
Waldbestände, die aus gleichaltrigen oder annähernd gleichaltrigen Bäumen bestehen (Alterspanne innerhalb eines Bestandes unter 20 Jahre) und flächenweise („schlagweise‟) gepflegt, durchforstet, genutzt und verjüngt werden. Die Ernte kann im Kahlschlag, Saumschlag oder verschiedenen Schirmschlagverfahren erfolgen, die Verjüngung über Pflanzung oder Naturverjüngung (verändert nach Burschel und Huss, 1987, Grundriß des Waldbaus, Pareys Studientexte; Dunster und Dunster, 1996, Dictionary of Natural Resoucre Management, CAB International).
Anmoorgleye
Böden der Klasse Gleye sind den Schwankungen des Grundwassers ausgesetzt. Daher weisen sie unter dem Oberboden einen Horizont mit rostig-braunen Flecken auf. Hier werden Eisen- und Manganverbindungen oxidiert.
Wenn sich im Oberboden erste Merkmale einer Moorbildung zeigen, handelt es sich um Anmoorgleye und Moorgleye (Quelle).
Biodiversität
Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Süßwasser, in den Ozeanen sowie in der Luft. Sie umfasst die Vielfalt an Arten, Organismen und Taxa (Artenvielfalt bzw. organismische und taxonomische Diversität), die Vielfalt an genetischer Information in einem Ökosystem oder innerhalb einer Art (genetische Vielfalt), die Vielfalt an Biotopen und Ökosystemen (ökologische Diversität) sowie an Ökosystemfunktionen (funktionale Diversität) und die Vielfalt an Verhaltensweisen von Tieren (kulturelle Vielfalt) (verändert nach: Quelle).
Experimentierplots (EP)
Auf Grundlage der Gridplots wurden insgesamt 300 Untersuchungsflächen (100 Plots pro Region, davon 50 Plots im Wald mit je 100 × 100 m und 50 Plots im Grünland mit je 50 × 50 m) für die weitere Forschung ausgewählt, die der ausführlichen Analyse der Biodiversität, dem Monitoring der Umwelt und den manipulativen Experimenten dienen. Die Auswahl der Plots erfolgte nach dem Zufallsprinzip und beinhaltet alle Landnutzungs- und Managementtypen der jeweiligen Exploratorien bei kleinstmöglichen Unterschieden der Bodenart und anderen Störvariablen (Quelle).
Exploratorium
Drei großräumige Forschungslandschaften, sogenannte Exploratorien, wurden für die Forschungsplattform ausgewählt: die Schwäbische Alb, die Region Hainich-Dün und das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Alle drei Exploratorien liegen in Großschutzgebieten und sind geprägt durch land- und forstwirtschaftliche Nutzung unterschiedlicher Bewirtschaftungsintensität. Sie unterscheiden sich in ihrer Landschaftsstruktur und den klimatischen Bedingungen (Quelle).
Ökosystem
Beziehungsgefüge von Lebewesen, die untereinander (Biozönose) und mit ihrer Umwelt bzw. Lebensraum (Biotop, hier v.a. Wald, Offenland) in Wechselwirkungen stehen. Es umfasst die ober- und unterirdische Biosphäre, die Atmosphäre, Pedosphäre und Hydrosphäre sowie biotische und abiotische Interaktionen.
Ökosystemfunktionen
Alle physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse und Wechselwirkungen, die zwischen den Kompartimenten eines Ökosystems ablaufen, siehe auch Ökosystemprozesse und Ökosystemleistungen (verändert nach: Quelle).
Ökosystemleistungen
Bezeichnet alle Güter und Leistungen eines Ökosystems, die den Menschen einen direkten oder indirekten wirtschaftlichen, materiellen, gesundheitlichen oder psychischen Nutzen bringen und somit direkt oder indirekt einen Beitrag zum menschlichen Wohlergehen leisten. Ökosystemleistungen spiegeln somit eine explizit auf den Menschen ausgerichtete (anthropozentrische) Sicht auf Ökosysteme wider und sind an einen Nutzen des Ökosystems für den Menschen gebunden (verändert nach: Quelle, Hopper et al. 2005)
Ökosystemprozesse
Alle Prozesse, die innerhalb und zwischen Ökosystemen stattfinden. Sie bilden zusammen mit den Ökosystemeigenschaften (z.B. Größe, Klima, Standort, Artenzusammensetzung) die Grundlage für die Ökosystemfunktionen und Ökosystemleistungen. Die Begriffe Ökosystemprozesse und -funktionen werden oftmals auch synonym verwendet.
Plenterwald
Ein sich stetig verjüngender Dauerwald, in welchem Bäume aller Dimensionen kleinstflächig vermischt sind. Im Plenterbetrieb werden einzelne Bäume gefällt und so ein permanenter Hochwald geschaffen (Quelle).