Effekte der Landnutzung auf Regenerationsstrategien von Pflanzen in Grasländern und ihre Beziehung zur Strukturierung der Pflanzengemeinschaften
Die Fähigkeit zur erfolgreichen Reproduktion ist entscheidend für die Persistenz und Stabilität von Pflanzenpopulationen und die Strukturierung von Artengemeinschaften. Pflanzliche Strategien zur Reproduktion unterscheiden sich in ihrer Abhängigkeit von der Samenproduktion oder durch klonales Wachstum. In temperaten Grasländern, die von ausdauernden krautigen Pflanzenarten dominiert werden, sind nahezu alle Pflanzenarten in der Lage sich sowohl durch sexuell produzierte Samen als auch durch klonales Wachstum fortzupflanzen. Es ist aber nicht gut untersucht, wie Änderungen in der Landnutzung die Regenerationsstrategien von Pflanzen beeinflussen.
Durch die Kombination verschiedener Messungen werden wir wichtige Daten zu unterschiedlichen pflanzlichen Regenerationsstrategien und zum demographischen Speicher erheben, die selten zusammen erfasst werden. Diese Untersuchungen werden wir in den gemeinsamen Graslandexperimenten (Experiment zur reduzierten Landnutzungsintensität (REX), und Landnutzungsexperiment (LUX)) durchführen, um damit die Effekte von Änderungen in der Landnutzung zu quantifizieren. Basierend auf den erhobenen Daten zu pflanzlichen Regenerationsstrategien werden wir prüfen, in welchem Zusammenhang sie zueinander stehen und wie sie von der vorherigen und aktuellen Landnutzungsintensität bzw. einzeln Komponenten (Mahd, Beweidung, Düngung) abhängen und von unterschiedlichen Umweltbedingungen beeinflusst werden.
- Wir werden die unterirdische Knospenbank beproben, um ihre Größe und Zusammensetzung (unterschiedliche Knospentypen) zu bestimmen. Sie beschreibt die Gesamtheit aller Knospen, die potentiell für die vegetative Regeneration zur Verfügung stehen.
- Wir werden die Samenproduktion der Pflanzengemeinschaften abschätzen und den Samenregen ermitteln, die potentiell für die Reproduktion von Pflanzen durch Samen zur Verfügung stehen.
- Wir werden die Größe und Diversität der Diasporenbank im Oberboden bestimmen, welche eine wichtige Komponente des demographischen Speichers darstellt.