Einfluss von Landnutzungsintensität und Landschaftsstruktur auf die Biodiversität und die Arbeitsweise des Bodennahrungsnetzes
Die Bodenfauna ist von außergewöhnlicher Bedeutung für viele mikrobiologische und physikochemische Prozesse und ist eng verknüpft mit anderen edaphischen Organismengruppen (z.B. Pilzen). Anthropogene Störungen (z.B. Düngemitteleinsatz) stören die Bodenfauna direkt, ändern aber auch die Interaktionen zwischen unter- und oberirdischen Organismen und beeinflussen verschiedene ökosystemare Funktionen. Neben diesen direkten Auswirkungen der Landnutzung auf Bodentiergemeinschaften, ist auch ein Einfluss der umgebenden Landschaft wahrscheinlich. Da dieser Effekt für Bodentiere noch vergleichsweise wenig untersucht ist, bieten die DFG Biodiversitäts-Exploratorien eine einmalige Möglichkeit Interaktionen der Effekte der Landnutzungsintensität und des Landschaftskontexts auf die Bodenfauna zu untersuchen. Solche Veränderungen der Bodentiergemeinschaft wirken dabei wahrscheinlich auch auf die Struktur der Bodennahrungsnetze und beeinflussen Stoffkreisläufe, Energieflüsse und Abbauprozesse im Boden.
1. Wir erwarten, dass bestimmte Arten der Bodenfauna Schlüsselpositionen in unterschiedlich bewirtschafteten Systemen einnehmen und damit überproportional zu assoziierten Ökosystemprozessen beitragen.
2. Wir nehmen an, dass die Landnutzungsintensität die Biodiversität endogäischer Bodentiergruppen nicht einheitlich beeinflusst, sondern dass die Wirkung vom Landschaftskontext abhängt.
3. Wir erwarten ebenfalls eine differenzierte Antwort der epigäischen Bodenfauna, mit noch stärkerer Beeinflussung der Diversität und Abundanz durch die umgebende Landschaft.
4. Wir nehmen an, dass die beobachteten Veränderungen der Bodentiergemeinschaft die Struktur und Dynamik von Boden-Nahrungsnetzen beeinflusst und daher starke Auswirkungen auf assoziierte Ökosystem Prozesse und Funktionen hat.