Ektomykorrhizadiversität in Relation zu Landnutzungsänderungen und Ökosystemfunktionen
Im Projekt ECTOMYC werden Ökosystemfunktionen und Artenreichtum von Ektomykorrhizapilzen (EM) in der Gemeinschaft mit ihren Wirten untersucht.
Wesentliche Ziele der Projektphase sind:
(i) Aufnahme und Transport von Ammonium und Nitrat in Wurzeln alter Buchen- und Fichtenbestände in Relation zu Umwelteinflüssen und der Zusammensetzung der pilzlichen Gemeinschaft zu untersuchen
(ii) Umwelt- und wirts-bürtige Faktoren als Triebfeder vertikaler und horizontaler Strukturierung von Wurzel-assoziierten Pilzgemeinschaften zu untersuchen
Da Bodenkonzentrationen von Ammonium und Nitrate zwischen Exploratorien und Buchen- und Koniferen-dominierten Beständen unterschiedlich sind, planen wir Wirtseffekte und saisonale Veränderungen der Nitrat- und Ammoniumaufnahme zu untersuchen. Daten über die Dynamik von anorganischen N Verbindungen in Bezug zur biogeographischen und zeitlichen Fluktuationen der Mykorrhizengemeinschaften sind für ein besseres Verständnis von Ökosystemprozessen und deren Beeinflussung durch forstliches Management nötig.
Da vorherige Analysen unterschiedliche Einflüsse der Wirtsbäume auf die Zusammensetzung verschiedener Pilzgilden zeigten, planen wir die vertikale (organische Auflage, oberer Mineralboden) und biogeographische Variation von Ektomykorrhizengemeinschaften und anderen Lebensformen (Saprophyten, Pathogene, Endophyten) über 150 Waldplots zu untersuchen.
Es soll die Hypothese geprüft werden, dass Ektomykorrhizengemeinschaften eine stärke vertikale Differenzierung (Nischendifferenzierung) aufweisen als andere Pilzgilden und dass die ektomykorrhizale Diversität, aber nicht die anderer Pilzgemeinschaften, mit „traits“ von Wurzeln (Morphologie, Nährelementkonzentrationen) korreliert.