Walddiversität: Systematische Erfassung von Waldstruktur und Biodiversitätsindikatoren
Auf Basis eines kohärenten Netzes von Stichprobenpunkten auf der Gesamtwaldfläche der Exploratorien werden waldmesskundliche Variablen sowie Diversitätsindikatoren erfasst, um diese Zielgrößen auf Landschaftsebene zu schätzen.
Erweiterung des Monitoring-Konzeptes über ein systematisches Netz von Stichprobenpunkten
Um Aussagen zu Auswirkungen unterschiedlicher forstlicher Nutzungsintensitäten auf die Biodiversität von Wäldern auf der Maßstabsebene der Exploratorien statistisch abzusichern, wird das bestehende Waldinventur-Konzept erweitert. Den zentralen Ansatzpunkt bildet hierbei die Implementierung eines langfristigen Stichproben-, Plot- und Auswertungsdesigns, das es ermöglicht, die Variabilität und Schätzgenauigkeit der erfassten Kenngrößen anzusprechen. Letztere umfassen neben waldmesskundlichen Variablen auch Struktur- und Biodiversitätsindikatoren sowie Kenngrößen zu Aufkommen und Qualität von Totholz und Verjüngung.
Das systematische Inventurdesign auf der Gesamtfläche der Exploratorien ermöglicht die wiederholte Erfassung der Variablen und somit eine fortgesetzte Einschätzung zur Entwicklung der Walddiversität auf Landschaftsebene.
Neben der gebietsweiten stichprobenbasierten Inventur werden auch die Aufnahmen auf den Experimentellen Plots (EPs und VIPs) fortgesetzt. Diese Plots entstammen einer ‘gelenkten stratifizierten Auswahl’, welche die Zugehörigkeit der gewählten Punkte zu definierten Kategorien der Landnutzung in den Auswahlprozess einbezieht. Somit ist ihre Auswahl optimiert im Hinblick auf die Untersuchung von Behandlungseffekten auf den Plots (z.B. forstliche Nutzungsintensitäten) und kann wichtige Information zu Funktionen und Prozessen liefern, die auf diesen Flächen wirksam sind. Unter Einbeziehung der systematischen Inventur lässt sich prüfen, inwieweit die Experimentellen Plots ‘repräsentativ’ bezüglich der Verteilungen der untersuchten Zielvariablen auf Landschaftsebene sind.
Die Regionalisierung zentraler Indikatorvariablen für die Waldbiodiversität wird ausgehend von den Daten der systematischen Inventur vorgenommen. Zielvariablen sind hierbei z.B. Baumart, Bestandesdichte und oberirdische Biomasse. Eine zentrale Rolle bei der Ableitung flächendeckender Schätzungen in Form von Karten wichtiger Diversitätsvariablen spielen Fernerkundungsdaten (digitale Luftbilder, RapidEye-Satellitenszenen). Die Regionalisierung stellt Information bereit, die es auch anderen Teilprojekten ermöglicht, die Beziehung zwischen Nutzungsart bzw. –intensität und Diversität in den Waldflächen zu erklären.