Von der Landnutzung über Habitatheterogenität bis hin zur Biodiversität in Grünlandökosystemen: Eine kombinierte theoretische, experimentelle und beobachtende Studie
Der Hauptfokus des theoretischen Projektteils in Phase 1 war die Plausibilitätsprüfung der AHTO (Flächen-Herterogenitäts-Tradeoff). Dazu wurden mehr Szenarien und Bedingungen getestet als durch das Original Modell. Die Modellierungsstrategie wurde auf bei Organismen weit verbreitete Mechanismen und Interaktionen angepasst. Dieser stark abstrakte, generelle Ansatz musste jedoch Prozesse und Interaktionen außer Acht lassen, die für die Strukturierung von Grasslandgemeinschaften wichtig sind. Die Entwicklung des Modells hin zu diesen Prozessen und Interaktionen ist nun der Kern in der zweiten Phase des Projektes. Diese Erweiterung des Modells wird es uns erlauben unsere theoretischen, experimentellen und beobachtenden Ergebnisse direkt und eng zu verknüpfen.
In der ersten Phase des Projektes wurde ein Langzeit Mikrokosmus Experiment etabliert um von unseren Modellen generierte Hypothesen unter sehr kontrollierten Bedingungen zu testen. Die Langzeitbeobachtung des Experimentes ist unumgänglich, da Reaktionen der Gemeinschaft auf Veränderungen des Lebensraumes durch demografische Prozesse (Geburtenrate, Sterberate und Verteilung) stattfinden. Diese Prozesse benötigen besonders bei mehrjährigen Arten und solchen mit klonaler Fortpflanzung relativ viel Zeit. Daher ist ein großer Bestandteil des experimentellen Projektteils die Fortführung des Monitorings um die Reaktionen der künstlichen Gemeinschaften auf die unterschiedlichen Manipulatonen im Mikrokosmus zu erfassen. Durch die Veränderung des Moddelierungsansatzes müssen zur Parametrisierung der neuen Modelle geeignete empirische Daten erhoben werden. Daher wird ein weiteres Experiment aufgebaut, in dem individuelle Wachstumsantworten von Pflanzen auf die Manipulationen der Lebensraumbedingungen gemessen werden.
Der wichtigste Teil des laufenden Projektes ist es unsere bisherige Arbeit direkter mit den Exploratorien zu verknüpfen. Habitatheterogenität wird häufig als eine mögliche – doch nie bestätigte – Erklärung für viele Muster und Prozesse entlang des Landnutzungsgradienten heran geführt (e.g. Blüthgen et al. 2016, Solivieres et al. 2015, Manning et al. 2015). Daher sollen in dieser zweiten Phase Feldaufnahmen in den Exploratorien gemacht werden, bei denen entlang des Landnutzungsgradienten alle Faktoren der theoretischen und experimentellen Projektteile gemessen werden.